Kanu-Polo: Was ist das?
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Also damit das gleich klar ist: wir
pferchen keine Pferde in Kanus, werfen auch nicht mit Kanus nach ihnen, oder
sitzen auf Pferden und dreschen mit Kanus in der Gegend rum - Sie werden es
nicht glauben: wir haben gar kein Pferd...
Schuld sind wieder einmal (das ist
jetzt ein Insider-Witz) die Engländer: Hätten diese das, was bei uns treffend
"Wasserball" heißt, nicht "Water-Polo" genannt, wäre nie jemand auf die Idee
gekommen, diesen actionreichen, telegenen Bootssport Kanupolo zu nennen. Also
mal ehrlich, ganz unter uns: das ist marketingtechnischer Schrott...Getoppt nur
mehr damit, dass man sich weltweit noch nicht mal einigen konnte, ob man das nun
Kanupolo oder Kajakpolo nennt. Selbstverständlich in allen sprachspezifischen
Ausprägungen ;-) Bereiten Sie sich auf längeres Klicken in YouTube vor :-)))))
Aber das wollten sie ja gar nicht so
genau wissen, vielmehr dieses:
Kanupolo ist die Ballsportart des Kanusports. Diese
äußerst zuschauerfreundliche Disziplin ist noch jung, hat aber großes Potential.
1994 fanden in Sheffield die ersten Weltmeisterschaften statt, seither wächst
die Zahl der beteiligten Nationen kontinuierlich.
Wie beim verwandten Wasserball müssen die beiden
Teams versuchen, den Ball von Hand ins Tor zu werfen. Dieses hängt in zwei
Metern Höhe über dem Wasser und ist 1 x 1,5 Meter groß. Das Spielfeld mießt 23m
x 35m. Gespielt wird mit einem normalen Standard Herren Wasserball.
Hier ein Trainings-Szene von uns, auf der Alten Donau beim
Werfen, ganz ohne Spielfeld rundherum. Das Spielfeld passt aber auch in ein
Hallenbad:
Eine Mannschaft besteht aus fünf Spielern, die sich
mit den drei Ersatzspielern jederzeit auswechseln dürfen. Die Boote sind kurz
und flach, was sie sehr wendig macht. Um den Ball fortzubewegen darf dieser von
den Spielern geworfen oder mit dem Paddel geschlenzt werden. Der Spieler in
Ballbesitz darf den Ball nicht länger als fünf Sekunden halten, bevor er ihn um
mindestens einen Meter fortbewegen muss. Zudem kann er von anderen gestoßen
werden.
Der Torwart kann versuchen durch Hochhalten seines
Paddels ein Tor zu verhindern. Er darf nicht berührt werden. Ein Spiel dauert
zwei mal zehn Minuten und kann bei einem Unentschieden um zwei mal drei Minuten
verlängert werden.
Ausrüstung:
Vorgeschrieben sind nebst einem Kajak mit Schonern und einem Paddel, eine
Spritzdecke, Schwimmweste und ein Helm mit Gesichtsschutz. (Die
genauen Masse sind in den offiziellen ICF-Regeln aufgelistet.)
Strafen:
Unerlaubtes Handeln - wie des anderen Boot festhalten, gefährliche
Paddelschläge, Berühren des Torwarts - wird als ein Foul gepfiffen. Wenn das
Foul hart oder unsportlich war, kann man dem jeweiligen Spieler eine Karte
geben. Im Polo gibt es deren drei: Die Grüne ist eine simple Verwarnung, die
Gelbe bedeutet zwei Minuten Strafe, wobei das Team zwei Minuten zu viert spielen
muss, und die Rote bedeutet den Ausschluss aus dem Spiel für den Rest der
Spielzeit und kann disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen.
Schiedsrichter:
Es gibt zwei Schiedsrichter, die das Spiel pfeifen. Den
Schiedsrichterentscheidungen ist Folge zu leisten, auch wenn es eine
Fehlentscheidung war. Fluchen oder Widersprechen kann ebenfalls mit Karten
geahndet werden.
Spielbeginn:
Die Spieler beider Mannschaften stellen sich auf der eigenen Torlinie auf, wobei
die Kajaks der Spieler die Torlinie berühren müssen. Danach kommt der Anpfiff
des Schiedsrichters und er wirft den Ball in die Mitte. Mit dem Anpfiff sprinten
je ein Spieler der beiden Teams los und versuchen den Ballbesitz zu erlangen.
Aber gut, sehen sie einfach selbst:
Animations-Video (naja, ok, Lehrbehelf als solcher ist es nicht *ggg*)
Wie man sich überhaupt aufs Internet nur teilweise
verlassen sollte: So sieht Google-Earth das mit dem Kanupolo - aber das
Spielfeld sollten Sie nicht ungeprüft übernehmen :-)